Fragen & Antworten

Die Gesundheit unserer Pferde ist ein ganz schön komplexes Thema und wirft viele Fragen auf.

Hier beantworte ich einige der häufigsten, die mir bei der Arbeit gestellt werden. Wenn Ihre Frage hier nicht beantwortet wurde, schreiben Sie mir gerne!

  1. Mein Pferd ist lahm. Gehe ich lieber zum Tierarzt oder zum Tierheilpraktiker/ Manualtherapeuten?

     

    Eine Lahmheit muss IMMER zuerst vom Tierarzt abgeklärt werden. Viele Lahmheiten haben andere Ursachen als Gelenkblockaden, wie z.B. Frakturen, Sehnenläsionen, Arthrosen etc. Jedoch gehen die klassisch orthopädischen Lahmheiten häufig mit einer Schonhaltung einher, deren Beseitigung wichtig ist, um die Beweglichkeit des ganzen Körpers wiederherzustellen und somit Kompensationsbelastungen vorzubeugen.
  1. Kann mein Pferd vor der Behandlung bewegt/ geritten werden?

     

    Am besten ist die Muskulatur des Pferdes nicht aufgewärmt. Verspannungen, Schonhaltungen und Auffälligkeiten wie Schwellungen oder Lahmheiten können sich durch Bewegung verbessern, das Pferd kann sich „einlaufen“. Um dies zu verhindern sollte das Pferd vorher nicht bewegt werden.
  1. Wielange dauert eine Behandlung und wie oft sollte sie wiederholt werden?

    Eine Manualtherapeutische Behandlung (Chirotherapie und Craniosacraltherapie) inkl. der Gangbildanalyse dauert ca. 1-1.5 Stunden. 
    Eine Akupunkturbehandlung inkl. Diagnostik dauert ca. 45 Min. Die Manualtherapeutische Behandlung sollte je nach Befund nach ca. 6-8 Wochen wiederholt, bzw. nachkontrolliert werden.

    Bei der Akupunktur kommt es auf das jeweilige Krankheitsbild an und ob es sich um eine akute oder chronische Erkrankung handelt. Bei einer akuten Erkrankung sollte die Behandlung in kurzen Abständen mehrmals wiederholt werden. Bei chronischen Erkrankungen, wie COB ( chronisch obstruktive Bronchitis) oder Arthrosen sind größere Abstände sinnvoll. 
    Empfehlenswert ist aus meiner Sicht ein halbjährlicher Check- Up zur Vermeidung von Problemen.
  1. Was ist der Unterschied zwischen der Osteopathie und der Chiropraktik?

    Die Chiropraktik ist eine manualtherapeutische Behandlung
    und berücksichtigt die Beziehung zwischen strukturellenStörungen (hauptsächlich der Wirbelsäule) und dadurch bedingte funktionelle Einschränkungen des Nervensystems. Die chiropraktische Behandlung ist das Adjustment, das ist ein kontrollierter, sehr spezifischer Impuls, der mit einem Finger, der Hand oder einem Instrument ausgeführt wird.

    Die Chiropraktik ist eine sanfte und ungefährliche Methode,
    da der Adjust durch kurze Hebel direkt am Gelenk und die Mobilisierung blockierter Bewegungseinheiten innerhalb des physiologischen Bewegungsspielraums stattfindet.

    Die Osteopathie beschäftigt sich auch mit dem Lösen von
    Bewegungseinschränkungen von Gelenken. Hier werden im Unterschied zur Chiropraktik, Techniken über lange Hebel, über Faszien und Muskel zu Nutze gemacht. Die Einwirkung ist globaler und betrifft somit ein größeres Gebiet. In der Philosophie der Osteopathie hat die ungestörte Blutversorgung oberste Priorität, die es wiederherzustellen gilt um die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Die Osteopathie legt ihren Fokus also auf die Blutversorgung, die Chiropraktik auf das Nervensystem.
  1. Können die Gelenke durch eine Behandlung „ausleihern“?

    Nein, die Gelenke können durch eine manualtherapeutische Behandlung nicht „ausleihern“. Die Behandlung findet ausschließlich innerhalb der anatomischen Barriere, also im physiologischen Bewegungsspielraum statt.
  1. Darf das Pferd nach der Behandlung geritten /bewegt werden?

    Direkt nach der Behandlung sollte das Pferd nicht geritten werden, sich aber frei bewegen können (keine absolute Boxenruhe). Wiese und/oder ein Spaziergang an der Hand sind optimal.

    Am nächsten Tag kann mit leichter Arbeit angefangen werden. Muskelkater und ein neues Körpergefühl kann in Einzelfällen zu einer kurzfristigen Verschlechterung der Rittigkeit kommen. Die positiven Veränderungen sind jedoch sehr schnell feststellbar.